Imperialfisch

Logbuch

Imperialfisch

 

Auf dieser Seite findet Ihr
unsere aktuellen Reiseberichte und Bilder

Bericht vom:

6. Jan. 2010

11. Dez. 2009

9. Nov. 2009

4. Sept. 2009

15. August 2009

21. Juli 2009

15. Mai 2009

18. April 2009

7. März 2009


Letzte Meldung:

2009/10/16 18:16 UTC
53-53.78N 010-47.89E
Weltumsegelung beendet. Liegen in Luebeck. Bald mehr auf der Website.



Home

Tati und Tom

Das Schiff

News

Route

Tauchen

Links

Kontakt

Bildergalerie


Logbucharchiv
Berichte vom:

2008

31. Dez. 2008

3. Nov. 2008

20. Aug. 2008 T.2

20. Aug. 2008 T.1

7. Jul. 2008

14. Jun. 2008

15. Mai 2008

29. Mär. 2008 T.2

29. Mär. 2008 T.1

2007

21. Dez. 2007

9. Okt. 2007

1. Sept. 2007

17. Juli 2007

16. Jul. 2007

20. Jun. 2007

20. Apr. 2007

9. Apr. 2007

6. Mär. 2007

8. Feb. 2007

18. Jan. 2007

2006

17. Dez. 2006

12. Nov. 2006

7. Okt. 2006

1. Okt. 2006

30. Jul. 2006

4. Jun. 2006

14. Mär. 2006

31. Jan. 2006

11. Jan. 2006

2005

31. Dez. 2005

25. Dez. 2005

9. Dez. 2005

6. Nov. 2005

21. Okt. 2005

26. Sep. 2005

17. Sep. 2005

12. Aug. 2005

16. Jul. 2005

1. Jun. 2005

18. Mai 2005

14. Mai 2005

30. Apr. 2005

1. Apr. 2005

20. Mär. 2005

7. Mär. 2005

26. Feb. 2005

16. Feb. 2005

4. Feb. 2005

27. Jan. 2005

13. Jan. 2005

2004

13. Dez. 2004

22. Nov. 2004

7. Nov. 2004

2. Okt. 2004

30. Sep. 2004

21. Sep. 2004

17. Sep. 2004

27. Aug. 2004

6. Aug. 2004 (1)

6. Aug. 2004 (2)

21. Jul. 2004

4. Jul. 2004

16. Jun. 2004

4. Jun. 2004

18. Mai 2004


Archivauswahl


6. Januar 2010

Zahlen, Daten und Fakten

Wie angekündigt nun für Analytiker und alle die wissen, dass man mit Statistik alles und nichts sagen kann, unsere Reise in Daten, Zahlen und Fakten.

Am 10.05.2004 haben wir in Lübeck die Leinen los geworfen. Am 16.10.2009 sind wir zu unserem Liegeplatz zurückgekehrt. Damit waren wir insgesamt 1984 Tage unterwegs. 262 Tage davon haben wir bei unseren 6 längsten Ozean Passagen, über 5 verschiedene Meere, auf hoher See verbracht. Die übrigen 1722 Tage haben wir in Küstennähe gesegelt und auf diversen Inlandreisen 37 verschiedene Länder besucht.

Breakpoint hat bei dieser Reise ca. 42200 nautische Meilen in ihrem Kielwasser gelassen. Die herausragenden Ozean Passagen nach Länge geordnet waren:
Langkawi (Malaysia) - Solomon Atoll, Chagos (British Indian Ocean Territory) = 2180 nm
Santa Lucia, Kapverden - Salvador de Bahia, Brasilien = 1908 nm
Saldanha Bay, Südafrika - St.Helena, United Kingdom = 1815 nm
Isla Juan Fernandez, Chile (Robinson Insel) - Isla de Pasqua, Chile (Osterinsel, RapaNui) = 1738 nm
Yap, Föderation Mikronesischer Staaten - Hong Kong (S.A.R. China) = 1700 nm
Ascencion, United Kingdom - Santiago, Kapverden = 1612 nm
Osterinsel, Chile - Mangareva, Gambier Inseln, (Französisch Polynesien) = 1576 nm
Mindelo, Kapverden - Horta, Azoren (Portugal) = 1400 nm
Horta, Azoren - Falmouth, United Kingdom = 1300 nm

Nicht auf hoher See, aber völlig abseits der Zivilisation und jeglicher Versorgung haben wir für ca. 4 Monate und 2150 nm in den Patagonischen Kanälen, der Magellan-Straße und den Gewässern rund um Tierra del Fuego operiert.

Nicht unerwähnt soll hier auch unsere Nordsee-Überquerung von Tyboron nach Schottland bleiben (491 nm). Die Nordsee werden wir immer, wie Berufsschiff-Kapitäne weltweit, mit dem größten Respekt in Erinnerung behalten.

Im Verlauf unserer Reise haben wir 4 x den Äquator überquert. Das Kap Hoorn in Südamerika und das Kap der Stürme (Cape Agulhas) am südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents gerundet. Unseren Motor mussten wir für ca. 4000 h einsetzen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3,2 l/h Diesel (einschließlich Heizung), haben wir uns also mit 12800 Litern an Klimawandel und Verbrauch fossiler Brennstoffe beteiligt.

oben

11. Dezember 2009

Anerkennung und Ehrungen

Ist doch unsere größte Belohnung, dass wir von unserer Reise gesund, um viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen reicher und mit Breakpoint in gutem Zustand zurückgekehrt sind, haben wir uns doch sehr über die Anerkennung unserer hochseeseglerischen Leistungen durch die wohl kompetentesten Zusammenschlüsse von Langfahrtseglern in Deutschland gefreut.

Die Segelkameradschaft "Das Wappen von Bremen" e.V. hat uns mit dem "Silbernen Globus" 2009 ausgezeichnet. Dieser Preis wird unabhängig von Vereinszugehörigkeit, an die Crew von Schiffen vergeben, die eine besondere hochseeseglerische Leistung, auf einer Reise von A nach B, abseits der üblichen Routen, unter schwierigen Bedingungen, sicher gemeistert haben. In diesem Jahr wurde der Streckenabschnitt unserer Reise von der mikronesischen Insel Yap, im Pazifik, um die Nordspitze der Insel Luzon, ins südchinesische Meer bis nach Hong Kong gewürdigt. Dieser Hochseeschlag von ca. 1700 nautischen Meilen wurde von uns in 12 Seetagen bewältigt, in denen wir mit rauen Wetterverhältnissen kämpfen mussten.

Mit freundlicher Genehmigung Copyright Klaus Hering, Bremen

Zwei weitere Ehrungen durften wir von Trans Ocean e.V. entgegennehmen. Hier zunächst den Trans Ocean Weltumsegler Preis, den man als Mitglied dieses Vereins erhält, wenn man eine Weltumseglung erfolgreich abgeschlossen hat. Die statistischen Details unserer Reise werden wir noch gesondert in einer Zusammenstellung an dieser Stelle veröffentlichen.

Darüber hinaus wurde uns die Trans Ocean Medaille für eine herausragende Reise, abseits der üblichen Routen verliehen. Damit verbunden dürfen wir nun den Trans Ocean Blauwasser-Langwimpel auf Schiffen führen, bei denen wir an Bord sind.

Mit freundlicher Genehmigung Copyright Thomas Sassen, Cuxhaven

Wir möchten uns auch an dieser Stelle nochmals bei allen an der Preis Vergabe Beteiligten auf das herzlichste bedanken und hoffen uns in der Langfahrt-Segler-Gemeinschaft dieser Ehrungen stets als würdig zu erweisen.

oben

Bericht vom 9. November 2009

Letzter Abschnitt unserer Weltumseglung: Falmouth-Travemünde

Für viele ein respektabler und ambitionierter Urlaubs-Törn, für Breakpoint und seine Crew der letzte Schlag zurück nach Hause. Das war unsere Reise vom englischen Falmouth in Cornwall nach Lübeck zu unserem alten Liegeplatz in der Trave. Das Jahr war bereits weit fortgeschritten, die Segelsaison 2009 fast zu Ende. Doch wir hatten unerwartetes Glück mit dem Wetter. Über Südengland und dem englischen Kanal hatte sich ein großes, stabiles Hochdruckgebiet ausgebreitet.

English Countryside

Der westliche Teil des englischen Kanals, etwa bis Brighton, bietet zahlreiche interessante Möglichkeiten für Stopps. Die verschiedenen Häfen, Marinas und Ankerplätze liegen bequeme Tagesschläge voneinander entfernt und die Gezeitenströme machen ein Segeln ohne Stopps auch wenig sinnvoll. Die Isle of Wight, der Solent mit seinem Seglermagnet Cowes, die gastfreundlichen englischen Segler und ihre traditionellen Clubs gestalteten für uns diesen letzten Abschnitt unserer Reise einmal mehr besonders angenehm.

Westeingang des Solent

Royal Yacht Squadron Cowes

Beeindruckt hat uns auch die professionelle Überwachung, Unterstützung und ggf. Hilfeleistung der englischen Coastgard. Diese hat nach unserer Meinung ein Niveau, an dem sich andere europäische Länder ein Beispiel nehmen können. Ankerplätze vor Salcombe, im Solent, Weymouth Harbour, Cowes, Newport, Medina River, Chichester Harbour und die Brighton Marina waren unsere Stationen. Leser, die es für eigene Routenplanung ganz genau wissen wollen, finden alle GPS-Positionen im Archiv unser Positionsreporte.

Twinkiel erschließt Reviere

Östlich von Brighton bietet die englische Südküste zwar beeindruckende weiße Cliffs, aber wenige Möglichkeiten für Yachten zum Landfall. Wir segelten ohne Stopps bis Dover, wo wir den englischen Kanal und sein Verkehrstrennungsgebiet an der schmalsten Stelle überquerten. Dieser Abschnitt fiel in die Dunkelheit. Viele Geschichten hatten wir gehört. Für uns war dieser Abschnitt ein "cake walk" wie die Engländer sagen würden. Mit Radar, AIS und konzentrierter "eyeball navigation" wunderten wir uns nur, ob der geringe Schiffsverkehr auf die Wirtschaftskrise zurückzuführen ist. Der Hafen von Calais war uns von einer früheren Reise bekannt, aber die Tide lief für uns günstig, daher segelten wir weiter und machten das belgische Nieuwpoort zu unserem ersten Landfall auf dem europäischen Festland. Wetter und Gezeiten erlaubten nur eine kurze Übernachtung, dann ging es weiter an Hoek Van Holland (Europoort) vorbei nach Ijmuiden. Begrüßt wurden wir dort von unserem Freund Peter, der sich vom Bodensee auf den Weg gemacht hatte und damit der Erste war, der uns willkommen hieß. Wolfgang wollte uns mit seinem Besuch überraschen, hat uns dort aber leider verpasst. Die Marina fanden wir auch etwas überteuert. So fuhren wir den Nordsee-Kanal ein Stückchen hinauf um unseren Besuch in einem kleinen, gemütlichen Hafen eines Segelclubs zu genießen.

Von dort ging es dann über Den Helder endgültig in deutsche Hoheitsgewässer. Unser erster Hafen in Deutschland natürlich Cuxhaven. Mit der Marina der deutschen Hochsee- u. Weltumsegler von Trans Ocean. Eine Woche durften wir diese moderne Marina auf Rechnung unseres Vereins benutzen. Vielen Dank an den netten Hafenmeister Holger Morgenroth und die Vereinssekretärin Rita Eichardt, die uns in Abwesenheit von Sonnhild Sallmann, die gerade in Urlaub war, auf das Herzlichste begrüßten.

Kugelbake singnalisiert Zuhause

Da wir ja eine Woche Zeit hatten, trafen nun nach und nach viele unserer Freunde ein, um Schiff und Crew willkommen zu heißen. Hier hat uns auch Wolfgang schließlich eingeholt. Auch Andreas Hülsenberg von Trans Ocean verbrachte fast einen ganzen Tag bei uns an Bord. Ebenso wie Sonnhild, die inzwischen aus ihrem Urlaub zurückgekehrt war. Wir bedanken uns für die leckere Cuxhavener Eistorte!

Wolfgang hat uns erwischt

Erste Sturmflut Cuxhaven 2009

Die Zeit verging wie im Fluge und schon hieß es wieder Leinen los Richtung Nord-Ostsee-Kanal und in unser ursprüngliches Heimatrevier, die Ostsee. Im Großenbroder Binnensee versteckten wir uns mal wieder vor ungemütlichem Wetter. Dafür entdeckten wir mit der Klemens-Werft einen guten Platz um unser beschädigtes Rigg endlich zu legen.

Mastlegen bei der Klemens Werft

Familie und Freunde kamen uns besuchen. Besonders haben wir uns über den Besuch von Ulla und Walter gefreut, waren es doch diese beiden, die uns vor mehr als 5 Jahren und 6 Monaten als letzte in Travemünde verabschiedet hatten.

Die Familie begrüsst uns in Großenbrode

Ulla und Walter

Ohne Mast mussten wir nun das letzte Stück der Strecke bis zu unserem Liegeplatz in der Trave bei Lübeck zurücklegen. Inzwischen steht Breakpoint sicher an Land, während wir wieder unsere Wohnung in Hamburg bezogen haben.

Sicher an Land in Lübeck

Unsere Reise ist beendet, nicht aber unser Leben als Langfahrtsegler. Schon in Kürze wird diese Website überarbeitet und ergänzt. Unser Wunsch ist es mit all unseren Freunden auf der ganzen Welt in Kontakt zu bleiben. Sicher eine große Aufgabe, besonders weil ständig Neue an der Thematik Interessierte hinzukommen. Über euer Feedback, für Fragen oder einfach zum kennenlernen meldet euch bei Tatjana und Tom. Wir freuen uns auf euch!

oben

Bericht vom 4. September 2009

Breakpoint trifft im Nord Atlantik auf Ex-Hurrikan Bill

Der letzte Abschnitt unserer Reise von Cape Town nach Falmouth in Cornwall stellte Breakpoint und seine Crew nochmal vor eine schwierige Aufgabe. Im nördlichen Spätsommer ziehen bereits häufig starke Tiefdruckgebiete über den Nordatlantik. Als wir von Horta starten wollten, zog zusätzlich auch noch der Ex-Hurrikan "Bill" seine Bahn von Neufundland Richtung Osten nach Europa. Wir verschoben unsere geplante Abreise um 48 h.

Die prognostizierte Zugrichtung verlief deutlich nördlich unserer Route. Im östlichen Atlantik gibt es für "gealterte" Hurrikan nur noch relativ ungenaue Prognosen. Wir erwarteten, dass dieser inzwischen zum Tropical Storm abgeschwächte Hurrikan, wesentlich schneller ziehen würde. Wir hatten uns getäuscht. Ein starkes Nordmeertief mit einem Kerndruck von 980 hPa vereinigte sich mit Bill und beeinflußte seine Zugrichtung nach Süden. Etwa 780 nm von Falmouth entfernt trafen uns die Ausläufer dieser Wetterentwicklung. Windstärken bis zu 42 kn und Wellenhöhen bis 5 m machten uns das Leben schwer. Dank der ausführlichen Wetterinformationen durch Klaus, DJ3CD und unserer Amateurfunkfreunde von Intermar traf uns diese Situation nicht unvorbereitet. Breakpoint war für schweres Wetter vorbereitet. Die Windrichtung war im Gegensatz zu anderen Stürmen die wir abwettern mussten, mit westlichen Winden günstig. Wir liefen mit 6 kn unter gereffter Fock auf unserer Kurslinie.

Plötzlich gab es einen Knall als wenn eine Welle direkt an der Bordwand bricht. Leider war die Ursache für dieses Geräusch nicht von derart harmloser Natur. Die Fock fing heftig an zu schlagen und wir mussten feststellen, dass das Stag an seiner oberen Masthalterung gebrochen war. Sofort zwängten wir uns aus dem sicheren Deckssalon durch unser Sturmschott im Niedergang ins Cockpit. Es gelang uns das Segel aus dem Cockpit heraus einzurollen. Das nicht die gesamte Rollanlage verloren ging hatten wir ausschließlich dem 12 mm Fockfall mit 6 mm Drahtvorlauf zu verdanken. Zusätzlich zu unseren 2 Cutter-Stagen und dem Baby-Stag haben wir für die hohen Breiten noch ein drittes Vorstag für eine Sturmfock geriggt. Würde dies reichen um den Mast zu halten? Wird der Sturm noch weiter zunehmen? Wir verbrachten bange Stunden bis der Sturm etwas abgenommen hatte. Die Rollanlage schwang wie wild hin und her. Als die Bedingungen sich weiter verbesserten und wir uns wieder auf das Vordeck trauten, ergriffen wir folgende Massnahmen um den Mast zu stabilisieren. Wir wussten, dass in den nächsten Tagen weiteres schweres Wetter auf uns zukommen würde. Wir umwickelten die defekte Rollanlage mit unserem Spinnaker-Fall sowie dem Toppnant und setzten diese kräftig durch. Dies stabilisierte das Pendeln der Rollanlage und wir hofften, sollte das Fall doch noch brechen, die Anlage damit sichern zu können.

Für solche extremen Situationen haben wir zusätzlich zu unseren zwei Achterstagen noch zwei "fliegende", wegnehmbare Backstagen. Diese wurden schon oft als übertrieben belächelt . Jetzt war ihre Stunde gekommen. Um sie jedoch nach vorn setzen zu können, musste ich in den Mast und die Fallenabweiser, die zwischen unseren Oberwanten und den Maststufen verlaufen, kappen. Eine Abwägung der Risiken. Den Mast nicht auf diese Weise zusätzlich zu stabilisieren hätte unter Umständen fatale Folgen heraufbeschwören können. Manchmal muss man halt etwas riskieren. Außerdem war ich noch nie der Typ, der etwas mehr Adrenalin im Blut gescheut hat. Die Stagen konnten erfolgreich geriggt werden. Danach mussten wir die restlichen 700 nm unter Großsegel im 3. Reff und Motor bewältigen.

Wie so häufig kommt ein Problem selten allein. Durch das heftige rollen in der rauen See ausgelöst setzten sich unsere Dieselfilter viel zu schnell mit Schmutz und Wasser zu. Wir konstruierten eine Umleitung unseres Dieselrücklaufs in unseren Tagestank und konnten so eine störungsfreie Funktion des Motors in der Ansteuerung der Küste sicherstellen.

Nach dem überstehen weiterer Frontensysteme mit Starkwind und starkem Seegang erreichten wir mit stehendem Mast, störungsfrei laufendem Motor, übermüdet und um einige Erfahrungen reicher sicher Falmouth in Süd-England.

Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich und von ganzem Herzen bei den Amateurfunkern auf der 14313 kHz bedanken die uns mit Rat und moralischer Unterstützung durch diese gespannten Stunden geholfen haben. Wir wollen hier nicht alle persönlich aufzählen, aber Ihr wisst wer ihr seid und wir werden Eure Hilfe nicht vergessen. Wir hoffen auf diese Weise eines Tages etwas von unseren Erfahrungen an andere Maritime Mobiles weitergeben zu können.

Weitere 1000 nm liegen noch bis zu unserem Liegeplatz in der Trave vor uns. Wir werden weiter berichten.

oben

Bericht vom 15. August 2009

Hoch am Wind von den Kapverden auf die Azoren

Von Mindelo auf den Kapverden bis Horta auf den Azoren, sind es ca. 1400 nautische Meilen. Nicht die Distanz, sondern die vorherrschende Windrichtung dieses Abschnitts unserer "Middel Passage" des Atlantik, stellten eine navigatorische Herausforderung dar. Die Route wird vom NE-Passat der nördlichen Hemisphäre beherrscht. Bleibt man auf dem Längengrad der Azoren bei 28°37´W muss man sogar mit NNE bis reinen N-Winden kalkulieren. Als schwere Langfahrtyacht mit asymetrischen Twinkielen unseres Reinke- Risse´s trauten wir unserer Breakpoint keine guten Segelleistungen hoch am Wind zu. Inzwischen haben wir alle diese oft gehörten Vorurteile über Bord geworfen. Die Zahlen sprechen für sich. Wir benötigten für die Reise 12 Tage mit nur 86 Motorstunden zum Laden der Batterien und wegen Flauten. Dem 30. Längengrad mussten wir uns an keiner Stelle der Reise annähern oder gar überschreiten. So konnten wir eine nahezu gerade, optimale Kurslinie halten. Wir waren selbst ehrlich von dieser Performance unserer Breakpoint überrascht. Trotzdem bleibt das Segeln hoch am Wind nicht unsere liebste Beschäftigung.

Auf diesem Abschnitt haben uns Klaus, DJ3CD, und unsere Amateurfunkfreunde von Intermar besonders intensiv betreut. Vielen Dank dafür an Euch und für die aufmunternden QSO´s.

Als besonderes Highlight auf dieser Reise bleibt noch der Fang eines 1,40 m langen und ca. 8 Kg schweren Segelfisches oder Wahoo zu erwähnen. Er stellte eine solche Delikatesse für uns dar, dass wir dadurch für die Unbequemlichkeiten dieser Reise entschädigt wurden.

Nun sind wir entgültig zurück in Europa. Dies heißt für uns auch, uns wieder an europäische Preise gewöhnen zu müssen. Allerdings bietet die Marina hier in Horta für harte Euros auch erstklassige Leistungen für die Yachten, die hier festmachen. Von der Marina in Mindelo, die von uns noch höhere Liegegelder fordern wollte, selbstverständlich in Euro, anstelle der lokalen Escudos der Kapverden, kann man dies leider nicht sagen.

Hungrige Langfahrtsegler wurden mit frischem Brot empfangen

Somit genießen wir nun das schöne Wetter und die Landschaft hier auf den Azoren, bevor wir zu unserem letzten Hochseeschlag nach Falmouth in Süd-England starten. Dort werden wir uns dann schweren Herzens auch wieder an nordeuropäisches Wetter gewöhnen müssen.

Wie Tradition hier in Horta, haben auch wir ein Gemälde auf den Kaimauern des Hafens hinterlassen.

Unsere Reise nähert sich ihrem Ende. Trotzdem bleibt diese Web-Präsenz weiterhin aktuell mit weiteren Berichten und Überarbeitung der bisherigen Artikel. Es lohnt sich also immer mal wieder vorbei zu schauen ;-))

oben

Bericht vom 21. Juli 2009

Unsere "middel passage" des Atlantik von Cape Town nach Europa

Der südliche Sommer am Kap der Guten Hoffnung geht zu Ende. Wir sind mal wieder spät dran. Zwei Wochen müssen wir wegen der ersten Winterstürme aus dem Southern Ocean auf ein Wetter-Fenster warten. Das Cape of Storms macht seinem Namen Ehre. Die letzten Ausläufer eines Tiefs erwischen uns trotzdem und zwingen uns Schutz in Saldana Bay zu suchen. Noch einmal treffen wir einige südafrikanische Freunde, die uns dort von Cape Town aus besuchen kommen. Nicht nur uns fällt der Abschied schwer.

Die See ist noch sehr rau, als wir dann endgültig Richtung Norden starten. Um dem Einfluß der Tiefs zu entgehen steuern wir zunächst einen Kurs parallel zu Küste. Wir haben nach dem langen Landaufenthalt noch nicht die richtigen "Seebeine" und überlegen weitere Stops in Lüderitz oder Walvis Bay. Der "Skelettküste" Namibias wollen wir uns nicht ohne Not annähern. Die zahlreichen Wracks, die ihr den Namen gaben, zeugen von ihrer Gefährlichkeit. Der eisige Benguela Strom aus der Antarktis trifft dort auf eine der heißesten Wüsten der Erde, die Namib. Weit vorgelagerte Untiefen, starke Strömungen und vor allem schlechte bis gar keine Sicht treten auf. Schon 1987 als ich mit einem VW Bus entlang dieser Küste fuhr, beeindruckte mich das Entstehen des See-Nebels aus dem Nichts, wenn die so unterschiedlichen Luftmassen zusammen stoßen.

Als der Wind zu unseren Gunsten von SW auf SE dreht fällt die Entscheidung den Kurs auf St. Helena zu setzen. Von nun an haben wir eine schnelle und angenehme Passage bis zu unserem Ankerplatz in der James Bay vor der gleichnamigen größten Ansiedlung auf St. Helena. Die Insel ist nicht nur ein natürlicher Sicherheits- und Versorgungs-Stop auf dieser Route, sondern in jedem Fall einen Besuch wert. Bisher noch ohne Flughafen, erfüllt sie sogar unseren Wunsch die entlegensten Orte unseres Planeten zu besuchen, die man am Besten oder ausschließlich mit einem Schiff wie Breakpoint erreichen kann. Es gibt einen kostenpflichtigen aber bequemen Wassertaxi-Service. Um die Insel und Ihre interessanten Geschichten kennen zu lernen mieteten wir ein Auto inklusive ortskundigem und historisch bewanderten Fahrer. So erfuhren wir alles, nicht nur über die letzten Jahre Napoleons, sondern auch wie das Leben auf diesem entlegenen Außenposten Britanniens verläuft.

James Town St. Helena

St.Helena Hinterland

Zum United Kingdom gehört auch unser nächster Ankerplatz in der Mitte des Südatlantik - Ascencion Island. Früher eine abweisende Militär Basis, erlebten wir die Menschen dort als freundlich und hilfsbereit. Trotzdem sollte man Ascension lediglich als emergency stop sehen. Umfangreichere Versorgungsmöglichkeiten darf man nicht erwarten. Der erkrankte Eigner des amerikanischen Katamaran Semper Fi konnte jedoch ohne Schwierigkeiten als "medivac" in die USA ausgeflogen werden.

Geschmäcker sind verschieden. Während Tatjana den Meeresschildkröten beim Brutgeschäft zuschauen konnte, beeindruckten mich die Antennen. Installationen, mit der zweifellos ohne Mühe jeder Ort auf dem Planeten und im Weltraum erreicht werden kann. Gut für uns, das wir mit den im Vergleich sehr bescheidenen Kommunikationseinrichtungen an Bord von Breakpoint unsere Freunde von INTERMAR über Kurzwelle und alle anderen über Sat-Phone erreichen können.

Antennenwald

Schon auf dem nächsten Streckenabschnitt zu den Kapverden zeigte sich, wie wichtig diese Einrichtungen im Notfall werden können. Keine große Ozean-Passage ohne zumindest kleinere technische Probleme. Dieses Mal traf es eine unserer zwei Lichtmaschinen, die unsere Stromversorgung und damit schließlich auch alle anderen technischen Systeme versorgen. Eine Reparatur mit Bordmitteln war in diesem Fall nicht möglich. Deshalb sind solche wichtigen Geräte bei uns an Bord durch ein zweites, zum Teil sogar dreifach vorhandenes Reservesystem abgesichert. Wir konnten ohne Stress Praia auf Santiago, im Archipel der Kapverden anlaufen.

Formal haben wir mit dem Kreuzen unserer Kurslinie, hier vor der Insel Sao Nicolau, unsere 2004 in Travemünde begonnene Weltumseglung vollendet. Von Zuhause sind wir jedoch noch weit entfernt. Zur Zeit ankern wir in Mindelo auf der Insel Sao Vicente. Wir warten auf günstige Wetterbedingungen für den nächsten Abschnitt unserer Reise, der uns auf die Azoren führen wird. Wie üblich werden wir an dieser Stelle aktuell über unsere Fahrt berichten.

oben

Bericht vom 15. Mai 2009

Unsere südafrikanischen Freunde bereiten uns eine großartige Zeit in der Cape Province

Eine große Aufgabe liegt vor Breakpoint und ihrer Crew. Der Atlantische Ozean in seiner vollen Süd-Nord Ausdehnung liegt vor uns. Nur wenige Notfallstopps gibt es auf der Route Cape Town - Azoren. Wir haben uns auf mindestens 50 Seetage vorbereitet. Vor so einem Schlag ist ein bisschen Entspannung und Spaß erlaubt, ja notwendig. Kaum ein Ort, der für uns zu diesem Zweck besser geeignet ist als Cape Town und die Cape Province Südafrikas. Nicht nur die atemberaubenden Landschaften, Nationalparks und Küsten zweier Ozeane faszinieren uns. Es ist die Gastfreundschaft und Inspiration unserer alten und neuen Freunde, die wir in diesem wilden und großartigen Land gefunden haben. Das Wetter lässt selbst jetzt im Herbst einen Fitness orientierten Outdoor-Lifestyle zu. Joggen, Hiken, Surfen, Biken und natürlich Segeln, um nur einige wenige der Möglichkeiten, die sich aktiven Menschen hier bieten, zu nennen. Zahlreiche Restaurants bieten eine frische, leichte und gesunde Küche, verbunden mit erstklassigem Service und zu für europäische Verhältnisse günstigen Preisen.

Für Yachten im Transit scheint der Royal Cape Yacht Club die erste Adresse zu sein. Für uns wohl der erste britisch-königliche Yacht Club entlang unserer Route, dem wir nicht unsere Aufwartung machen. Direkt im geschäftigen Hafen von Cape Town gelegen leidet der Club an akutem Liegeplatzmangel. Für die kommerzielle Schifffahrt hat die Hafenverwaltung kürzlich 200 Liegeplätze vom Sportschifffahrtsbereich zurückgefordert. Aufgrund dieser gespannten Situation sah sich der Club wohl auch gezwungen relativ hohe Liegeplatzgebühren zu erheben. Auch die Lage direkt im Hafengebiet ist für Crews, die nicht über Transportmöglichkeiten verfügen, nicht ideal. Wie in allen großen Hafenstädten der Welt ist die Gegend auch nicht zum sorglosen zu Fuß gehen geeignet. So machten wir mit Breakpoint im False Bay Yacht Club von Simons Town in der False Bay auf der Ostseite der Cape Peninsular fest. Hier liegt man komfortabel, mit allen Einrichtungen die Langfahrtsegler brauchen, in Reichweite. Zum Ein- und Ausklarieren fährt man mit dem Nahverkehrszug, der zwischen Cape Town und den Orten an der Ostküste der Halbinsel verkehrt. Auch für Ausflüge z. B. nach Cape Point ist Simons Town ein idealer Ausgangspunkt.

Zum Schluss bleibt uns nur noch allen unseren alten und neuen Freunden zu danken, die für uns alles toll organisiert haben. Keine Anstrengungen wurden gescheut. Kein Weg war zu weit. Wir fühlen uns großzügig beschenkt. Vielen, vielen Dank für alles! Wir hoffen eines Tages ein bisschen zurückgeben zu dürfen. Love and light to all of you!

oben

Bericht vom 18. April 2009

Breakpoint vor der Küste und den Kaps Südafrikas

30 nm vor der offiziellen Grenze zwischen Mozambique und Südafrika spüren wir in ein Land der 1. Welt zu kommen. Aus unserem UKW-Seefunk Gerät ertönt der detaillierte Seewetterbericht für die vor uns liegenden Streckenabschnitte. Kritisch gleiten unsere Blicke über die Anzeigen unseres Instrumentensystems. Entlang dieser Küste sollte der nach Süden setzende Agulhasstrom unsere Reise deutlich beschleunigen. Bisher haben wir ihn aber noch nicht gefunden. Vielleicht liegt er jenseits der 200 m Tiefenlinie? Diese Linie gilt als Grenze für die in diesem Revier auftretenden "freak waves". Deshalb halten wir uns dichter unter Land. Hier bietet besonders nachts auch eine sonst aus Afrika unbekannte aufwendige Befeuerung gute Orientierung. Nach scheinbar endlosen Flauten und südlichen Winden haben wir nun günstige Segelbedingungen. Unser 1. geplanter Port of call in Südafrika ist Richards Bay. Wir befinden uns bereits in der Ansteuerung, als unsere Geschwindigkeit über Grund plötzlich von 6 kn auf 11 kn nach oben klettert. Endlich erleben wir den Agulhasstrom. Wir haben bereits zu viel Zeit verloren um eine solche Gelegenheit ungenutzt zu lassen. Sicher wundert sich nun die Port Control, die uns bestimmt schon deutlich auf ihrem AIS ausgemacht hatte, über unsere Kursänderung. Mit Rauschefahrt geht es weiter Richtung Durban.

Das Satellitentelefon klingelt. Es ist unser Freund Walter aus Deutschland. Er berichtet das alle seine Flüge gebucht und bestätigt sind. Bald wird er in Durban an Bord kommen, um uns trotz erheblicher Zugeständnisse an seine persönlichen Verpflichtungen in Deutschland, um das Kap der Guten Hoffnung nach Cape Town zu begleiten. Der Versuchung, dem Ruf des Abenteuers dem wir nun schon 5 Jahre lang folgen, konnte er nicht widerstehen.

Offizielle, formale Anmeldung vor der Einfahrt in den Hafen von Durban, dessen Einfahrt gerade umfangreich erweitert wird, ist nun wieder obligatorisch. Wir erhalten clearance für den Kanal. Afrika bleibt jedoch Afrika. Ein Chemie-Tanker kommt uns auf unserer Seite des Fahrwassers entgegen. Anrufe von uns, sowie von der Port Control auf Kanal 16 und dem Arbeitskanal bleiben unbeantwortet. Ein Manöver des letzten Augenblicks wird nötig. Die Port Control entschuldigt sich bei uns für das rüde Verhalten des Tankers, der noch nicht mal eine Landesflagge führt. Wir werden von beiden Yacht Clubs von Durban, dem Point Yacht Club und dem Royal Natal Yacht Club, freundlich aufgenommen. Der RNYC spendiert sogar eine Flasche südafrikanischen Sekt. Willkommen in Durban. Hans-Werner von der Deutschen Seemannsmission kommt zum Schiff um uns zu begrüßen. Woher weiß er von unserer Ankunft? AIS macht´s möglich. Er hat uns über den fleet finder www.vesseltracker.com aufgespürt. Ein schönes Gefühl so gastfreundlich empfangen zu werden. Nächste Begegnung mit unserem Stützpunktleiter von Trans Ocean Hans Eisenblätter. Wir führen interessante und informative Gespräche über die aktuelle Situation in Südafrika, wenige Tage vor den Wahlen. Hans’ schöne Wohnung, mit "Weitblick" über Durban und sein Schiff dürfen wir besichtigen. Eine Stadtrundfahrt bekommen wir obendrein. Vielen Dank dafür an Euch alle.

Point Yacht Club von Durban

Point Yacht Club von Durban

Weiter geht es nach Port Elizabeth (P.E.). Die Wetterfenster so spät in der Saison sind eng. Ansteuerung des Wellenbrechers vor dem Hafen bei knappen 40 kn Wind. Dieser kommt zwar aus Ost, also eine Backstagsbrise. Die Welle jedoch scheint mit 4,5 m von überall zu kommen und bricht sich spektakulär vor der Einfahrt. Im Hafenbecken gibt es keine Wellen aber 7 Windstärken machen das Anlegen an einem unbekannten Steg nicht leichter. Tatjana hat die richtige Idee. Wir rufen den Yachtclub in P.E. über Mobiltelefon an. Ja, wir sehen Euch von der Bar. Der Vorsitzende des Clubs kommt sofort mit mehreren Helfern runter zum Steg, weist uns ein und hilft beim festmachen. Der Wind heult in den Wanten aber Breakpoint liegt sicher fest. Nun fragen wir uns nur noch was ist aus dem Einhandsegler Miguel von Mallorca geworden, der mit seinem 8 m Schiff in Durban zusammen mit uns gestartet war?

Algoa Bay YC Port Elizabeth

Algoa Bay YC Port Elizabeth

Am nächsten Morgen lernen wir Heidrun und Dieter, stellvertretende Trans Ocean Stützpunktleiter und erfahrene Langfahrtsegler kennen. Großes Hallo als wir auch Miguel, zunächst an einer Mooring im Hafenbecken, entdecken. Jede Menge Gesprächsstoff. Walter staunt und Dieter berichtet aus dem Leben der beiden unter Segeln und von Ihren zwei Weltumsegelungen. Es stellt sich heraus, Dieter kennt sogar Walters Schiff, welches auf einer Weltumsegelung in Durban Station machte. Uns wundert nichts mehr. Die Welt der Weltumsegler ist klein aber weit zugleich. Wer ein sauberes glänzendes Schiff haben möchte, ist in P.E. an der falschen Adresse. Eine Manganerz-Verladung und eine undichte Öllagerung dicht an den Stegen verwandeln bei ungünstiger Windrichtung das Schiff schnell in eine mit schwarzem Staub überzogene Schute. Unsere Fender konnten wir von dem auf dem Wasser schwimmenden Öl kaum mehr reinigen und den Geruch beschreibe ich besser nicht. So berichten wir lieber von den Stärken dieses günstig gelegenen Stopps an der Südafrikanischen Küste. Die Mitglieder des Yacht-Clubs sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Wir konnten gar nicht alle Angebote für Lifts zum Einkaufen oder sonstige Gefälligkeiten annehmen. TO Stützpunktleiter Thomas Wilm half beim kopieren nautischer Handbücher und Karten, vielen Dank dafür!

Inzwischen haben wir Knysna erreicht. Die Ansteuerung und Einfahrt in die Lagune zwischen den dicht zusammenstehenden Heads gilt nicht umsonst als die schwierigste in ganz Südafrika. Man braucht optimale Wetter- und Tidenbedingungen sowie eine zuverlässige Maschine. Das wichtigste ist wohl eine ordentliche Portion Mut. Belohnt wird man dann, mit dem für uns bisher schönsten Stopover der Reise an der südafrikanischen Ostküste.

Ansteuerung Knysna Heads

Ansteuerung Knysna Heads

Knysna Einfahrt bei guten Bedingungen

Knysna Einfahrt bei guten Bedingungen

Lagune von Knysna

Lagune von Knysna

Idyllisches Knysna

Idyllisches Knysna

oben

Bericht vom 7. März 2009

Breakpoint erreicht den afrikanischen Kontinent

Das Warten auf ein günstiges Wetter Fenster auf den Seychellen wurde mit einer angenehmen und schnellen Reise nach Dar es Salaam, Tansania belohnt. 9 Tage benötigten wir für die 921 nm, wobei wir nur 20 Motorstunden zum Laden der Batterien loggen konnten. Nach dem Einklarieren, welches ohne große Probleme vonstatten ging (45 $ US / Pers. für Visa on arrival), verholten wir zum Yacht-Club von Dar es Salaam. Hier wurden wir, wie erwartet, gastfreundlich empfangen. Erinnerungen aus "meinem vorherigen Leben" wurden wach. Hatten mein Freund Aggy und ich bei unserer Afrikareise 1987 doch genau hier mit unserem VW-Bus freundliche Aufnahme gefunden. Dieses Mal war es nun das Mooring-Feld anstelle des Parkplatzes, wo wir unsere schwimmenden bzw. rollenden Zuhause sicher wussten.

Wie schon damals vor 22 Jahren empfanden wir Afrika als einmalig, faszinierend, exotisch und lehrreich. Es liegt eine gewisse Tragik über diesem Kontinent und trotzdem unbändige Hoffnung und Lebensfreude. Exemplarisch hierfür möchte ich die Gespräche mit Kevin und seiner Familie erwähnen, welche als weiße Farmer nur mit dem nackten Leben aus ihrer Heimat Zimbabwe vertrieben wurden und nun als geborene Afrikaner auf ihrem selbst gebauten Schiff eine Zuflucht und ein neues Leben gefunden haben.

Afrikanische Lastendhau

Fischer in Mozambique

Typisch Afrika

Versorgen auf dem Markt

Die in nautischen Belangen erfahreneren Leser unter Euch hatten mich schon zum Jahreswechsel gefragt, wie wir die vor uns liegende Strecke in dem uns noch verbleibenden Zeitrahmen bewältigen wollen. Richtig ist, dass wir in den vergangenen 5 Jahren an all den wunderschönen Stationen unserer Reise länger geblieben sind als ursprünglich geplant. Wie kann man die Welt erleben und erkunden, wenn man keine Lebenszeit dafür zur Verfügung hat? Wir haben das Unmögliche versucht. Nun steht auf den letzten Abschnitten dieser Reise weniger Reisen als ernsthaftes Segeln auf dem Programm.

Die ambitionierte Route unserer Reise abseits der üblichen Segelrouten, um die berühmtesten Kaps dieser Welt und außerhalb der idealen Saison hat ihren Preis. In diesem Moment ist es das Wetter, welches uns bremst. Nur noch rund 1000 nm trennen uns von unserem nächsten Zwischenziel Cape Town, SA. Der südliche Sommer geht seinem Ende entgegen und die Anzahl und Frequenz der Kaltfronten der Westwind-Drift aus dem Southern Ocean nimmt zu. Ja, es wird knapp. Trotzdem versuchen wir einen klaren Kopf und die notwendige Ruhe für sichere und vernünftige seemännische Entscheidungen zu bewahren.

Es liegt in der Natur einer Reise wie dieser, dass in jeder Verzögerung auch eine Bereicherung liegt. Durch die starken Südwinde an unseren Ankerplatz vor der Küste von Mozambique gefesselt, lernten wir eine Gruppe von Südafrikanern kennen, die hier ein Urlaubsresort mit luxuriöser Lodge eröffnet haben (www.deepblueadventures.co.za). Wir hatten die Ehre als erste Gäste eingeladen zu werden. Wir bedanken uns bei A.J., Karin, Jean, Babet und Wilhelm. Fluglehrer Ben, Neil und Karen, Ausstatter und Organisator für Jagdsafaris in Afrika (www.nbsafaris.co.za), welche unsere illustre Runde komplettierten.

Lodge bei Bazaruto

Das ist es, was Afrika ausmacht. Wir dürfen leben und erleben, was die meisten Menschen nur aus Romanen oder Kino kennen. Wieder einmal kann dieser Bericht nur ein untauglicher Versuch sein, Menschen die nicht dabei waren zu vermitteln, wie unser Leben durch diese Reise bereichert wird. Ein Geschenk, welches alle Anstrengungen vergessen lässt.

oben


Home

Tati und Tom

Das Schiff

News

Logbuch-
Archiv

Route

Tauchen

Links

Kontakt